Samstag, 31. Oktober 2009

Studieren

Nachdem ich in den letzten Posts immer nur von meinen Reisen erzählt habe, möchte ich euch nun auch mal über meine Uni berichten, da das Studieren ja zumindest bis jetzt noch die meiste Zeit einnimmt. (Auch wenn es nicht so aussieht, wenn man meinen Blog liest :-))
Das Semester neigt sich so langsam schon dem Ende. Am 25. November habe ich meine letzten zwei Prüfungen. Anders als in Deutschland, zählen diese hier aber nur 30% zur Endnote. Dazu kommen noch die Midterm-Exams, die in etwa gleich viel zählen und Hausaufgaben, Präsentationen oder Berichte, die man abgeben muss.
Da man während des Semesters ständig mit diesen Dingen beschäftigt ist, muss man wesentlich mehr Zeit für die Uni aufbringen, als man das in Deutschland tun würde. Allerdings sind die Klausuren im Vergleich zu Karlsruhe ein Witz. Meistens reicht es, wenn man ein oder zwei Tage vor der Klausur mit Lernen anfängt.
Die Klassen bestehen aus maximal 50 Leuten und eine Vorlesung dauert 3:15 h, wobei es zwischendrin meistens eine Viertelstunde Pause gibt. Blöderweise gibt es keine Mittagspause, so dass man sich sein Mittagessen immer mit in den Unterricht nimmt und dort ist. Zwar ist Essen und Trinken im Klassenzimmer genauso wie in der U-Bahn offiziell verboten, aber da man sonst verhungern würde, wird diese Regel sowohl von den Professoren als auch von den Schülern missachtet. Aber irgendwie komme ich mir trotzdem immer komisch vor, wenn ich im Unterricht mein Essen auspacke. Ich schreibe "Unterricht", weil es hier kaum Vorlesungen wie in Deutschland gibt, wo man sich nur rein sitzen und zuhören kann. Außerdem stellt man immer sein Namensschild auf und kann sich deshalb nicht wie in Deutschland in der Masse verstecken. Da es auch mündliche Noten gibt, ist aktive Mitarbeit gewünscht. Zwei meiner Kurse bestehen praktisch ausschließlich aus Diskussionen und Präsentationen. Gegen Ende der 3:15 h ist die Luft dann allerdings meistens raus...
Hier ist es auch völlig normal, dass man den Laptop mit in die Uni nimmt. Die meisten Einheimischen benutzen Netbooks, was auch viel geschickter ist, weil sie den Laptop überall auspacken wo sie sind. Die meisten sind allerdings während den Kursen mehr im Facebook unterwegs, als dass sie irgendwas Nützliches damit anstellen. Wenn dann aber irgendeine Frage vom Professor kommt, wird immer gleich gegoogelt und nach den passenden Antworten gesucht. Ich habe euch mal noch ein Video eingebunden, in dem gezeigt wird, wie man hier ein A+ (die beste Note) bekommt.



Die Uni besitzt einen eigenen Food Court, wo es allerlei verschiedenes Essen gibt. Von sämtlichen asiatischen Gerichten bis zu Wiener Schnitzel ist alles dabei. Außerdem gibt es an den verschiedenen Schools auch noch kleinere Kiosks, Subway und andere Fastfood-Ketten.
Darüber hinaus gibt es im Concourse, einem Tunnelsystem, das alle Schools verbindet, eine Bank, Reisebüro, Wellness-Center, Drogeriemarkt, Copy-Shop, Bücherladen, Frisör, Fitnessstudio und eine Arztpraxis inklusive Zahnarzt. Das Tolle ist, dass man das Fitnessstudio umsonst besuchen kann und auch wenn man zum Arzt muss, zahlt die Versicherung, die schon in den Studiengebühren enthalten ist, die ich zum Glück nicht zahlen muss.
Auf dem Dach des Administration Buildings befindet sich ein Swimming Pool, wo ich zumindest am Anfang des Semesters regelmäßig schwimmen gegangen bin.

Dieses Wochenende hatte ich zum Glück nicht so viel für die Uni zu tun. Heute Nachmittag mache ich bei einem Videoshooting für nen Nokia-Werbeclip mit und verdiene mir ein bisschen Geld und danach ist noch ein Gruppentreffen an der Uni angesagt, um die nächste Präsentation auszuarbeiten. Abends gehe ich mit ein paar Freunden ins Kino, um "Michael Jackson's This is it" anzuschauen.
Anbei noch ein Video, das hier immer in den MRT-Stationen abgespielt wird, um die Passagiere zu richtigem Verhalten aufzufordern. Es ist sehr amüsant und vermittelt gleichzeitig auch noch einen Eindruck, wie sich das Englisch hier (Singlish) anhört.
A happy journey starts like that! :-)

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